Nicht nur der Staat schnüffelt. Die privaten Unternehmen stehen dem in nichts nach. Allen voran natürlich Google. Googles Datenhunger ist unersättlich und die Strategie die Google fährt durchaus clever. Die Angebotspalette wird ständig um attraktive Dienste ausgebaut:
- neue (spezielle) Suchfunktionen,
- freie E-Mail-Dienste,
- Instant-Messaging-Dienste,
- Kartendienste,
- Statistikdienstleistungen,
- Bereitstellung einer Werbeinfrastruktur,
- freie Mailinglisten,
- Community-Seiten,
- Weblog-Angebote,
- Amateur-Video-Seiten und
- Feed-Reader.
Allesamt Dienste (nur eine Auswahl der m.E. wichtigsten), die entweder vielfach nachgefragt werden oder aber das Potential haben in Zukunft stark nachgefragt zu werden. Dazu kommen Desktop-Anwendungen wie Google Desktop, die Google Extensions für den Firefox oder das sehr populäre Picasa. Darüber hinaus bietet Google API auf die Programmierer von Software zugreifen können. So bedient sich zum Beispiel Firefox 2.0 der Anti-Phishing-Technologie von Google. Einer an sich nützlichen Technik, die leider nur den Haken hat, dass damit Google sehr genaue Bewegungsprofile von Benutzern erstellen kann. Dazu bietet Google eine ganze Reihe von von API’s für seine großen und kleinen Dienste, die sich zunehmend auch verbreiten. So stieß ich zum Beispiel gestern darauf, dass der neue AJAX-basierende Webmailer RoundCube eine Google API zur Rechtschreibprüfung benutzt, was, wenn dieser Dienst aktiviert ist, im Klartext heißt, dass die gesamten zu prüfenden Inhalte an Google gesendet werden und dort natürlich auch ausgewertet werden können.
Google IST das Microsoft des Webs. Vielleicht ist „Google not evil“, aber es hat monopolistische Tendenzen. Tendenzen, die um so besorgender sind, da hier Daten in rauhen Mengen gehorted werden. Daten, die durchaus auch mißbraucht werden können. Es ist Zeit für Datenschutz 2.0.